Als Gewohnheit (auch Usus, von lateinisch uti „gebrauchen“) wird eine unter gleichartigen Bedingungen entwickelte Reaktionsweise bezeichnet, die durch Wiederholung stereotypisiert wurde und bei gleichartigen Situationsbedingungen wie automatisch nach demselben Reaktionsschema ausgeführt wird, wenn sie nicht bewusst vermieden oder unterdrückt wird. Es gibt Gewohnheiten des Fühlens, Denkens und Verhaltens.1Wikipedia: Gewohnheit

Das Gehirn kann nicht jede Situation, jeden Reiz permanent neu beurteilen.
Es wird eine Vorauswahl getroffen, Routinen entstehen. So haben auch Papageien im Freileben oft einen sehr geregelten Tagesablauf. Das ist bei freilebenden Tieren auch sinnvoll.
Anders bei Papageien in Menschenhand: hier fehlen ja sehr viele der ständig wechselnden Reize und Situationen. Von daher braucht es nicht unbedingt einen so geregelten Tagesablauf wie in freier Wildbahn.

Bei längeren Nicht-Gebrauch von Aktionsabläufen / Verhaltensweisen sinkt die Schwelle der sie auslösenden Reize:
Wenn Vogel bspw. keine Möglichkeit hat, Aggression durch ritualisiertes Verhalten auszuleben, auch weil Partner Mensch darauf nicht eingehen kann, sinkt die Schwelle der Aggression auslösenden Reize, der Vogel wird scheinbar immer aggressiver gegenüber Mensch.
Bei der Haltung im unmittelbaren Wohnumfeld / Wohnzimmerhaltung kann dies dazu führen, das bspw. der Vogel keinen Freiflug mehr erhält.

Damit Papageien im reizarne Wohnzimmer keine Gewohnheitstiere werden, muss der Halter (und nicht die Papageien) den negative Gewohnheiten entgegenzutreten.

Eines der Motive der Papageienhaltung ist vereinfacht die Bereicherung unseres Lebens. Damit das gelingt, gelangt man bei der Lebensraumbereicherung (enrichment) der Papageien im Wohnzimmer an, die ein zentraler Grundsatz der Tiergartenbiologie und der Haltung von Papageien ist.

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